Jugend im JETZT angekommen

Mit einer Eucharistiefeier, einem Gebet und dem Besprengen mit Weihwasser hat Bischof Rudolf Voderholzer für die Arbeit und die Menschen im Jugendpastoralzentrum JETZT den Segen Gottes erbeten.

Eucharistiefeier der Dienstgemeinschaft

Am Mittwoch, 27. April 2022, versammelte sich die Dienstgemeinschaft, des neuen Jugendpastoralzentrums zu einer gemeinsamen Euchristiefeier in der Hauskapelle "der großen Schwester", dem Diözesanzentrum Obermünster in Regensburg. Bischof Rudolf Voderholzer stand zusammen mit den Leitern der Einrichtungen, die ihr Zuhause im Jugendpastoralzentrum haben, am Altar. Mit ihm konzelebrierten der Leiter der Hauptabteilung Seelsorge des Bistum Regensburg Domkapitular Thomas Pinzer, der Leiter des Bischöflichen Jugendamtes und BDKJ Diözesanpräses Jugendpfarrer Christian Kalis und der Direktor der Berufungspastoral im Bistum Regensburg Gerhard Pöpperl. Diakon Peter Nickl vom Liturgiereferat, das teilweise ebenfalls im JETZT seine Büroräume hat, assistierte den Pontifikalgottesdienst.

Ermutigende Worte des Bischofs

In seiner Predigt ermunterte der Bischof die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Räume für junge Menschen aufzumachen, die diese gerade jetzt, nach zwei Jahren der Corona Pandemie dringend benötigen. Er sprach vom "schlimmen Wort des social distancing", unter dem gerade die jungen Menschen, wie es ihm auch bei einer BDKJ Diözesanversammlung aus erster Hand beschrieben wurde, besonders gelitten hatten. Der Bischof rief dazu auf: "Investieren wir alle Phantasie und Kraft und Liebe, um möglichst viel von dem aufzuholen oder auszugleichen, was jetzt über zwei volle Jahre brachgelegen ist."  Diese Sehnsucht nach Nähe und Normalität ist derzeit riesengroß zu spüren. Mit einer Segensbitte schloß der Oberhirte seine Predigt: "Bitten wir den Herrn, dass er die Arbeit im neuen „JETZT“, dem Jugendpastoralzentrum segne, dass es gelinge, viele jungen Menschen, wie Papst Franziskus es ausdrückt, zu begleiten, ihre Berufung zu finden und ihr zu folgen und in der Nachfolge Jesu ein vielleicht nicht immer Spaß-erfülltes, aber frohes und vor allem ein Sinn-erfülltes Leben zu gestalten." Der Gottesdienst wurde durch haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen des BJA musikalisch umrahmt. Gekonnt brachte die Gruppe um Jugendreferentin Martina Huseno schwungvolle neue geistliche Lieder zu Gehör.

Festakt

Im Anschluss an den Gottesdienst fand ein Festakt im großen Saal des Diözesanzentrum Obermünster statt. Jugendpfarrer Christian Kalis begrüßte die Festgäste und rief Gedanken aus den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz, in Erinnerung. Gemäß diesen Leitlinien und gemäß dem päpstlichen Schreiben an die Jugend der Welt "Christus vivit" ist Jugendpastoral gleichzeitig  Berufungspastoral. Daher ist es gut, dass dies auch räumlich zu merken ist, wenn unter dem gemeinsamen Dach des JETZT die Abteilungen Berufungspastoral und die Abteilung Kinder- und Jugendseelsorge des Bistums Regensburg vereint sind. Der Jugendpfarrer erklärte auch den Namen des Jugendpastoralzentrums "JETZT", der in einem internen Prozess unter den Mitarbeiter/-innen des BJS gefunden wurde: So finden sich die Buchstaben J-E-T-Z-T im Wort JugEndpasTorlZenTrum wieder, aber mehr noch, JETZT bezieht sich auf eine Aussage von Papst Franziskus. Beim Weltjugendtag in Panama rief er den jungen Menschen zu: "Ihr seid nicht (nur) die Zukunft der Kirche, sondern ihr seid das JETZT der Kirche". Diese Aussgage wiederholte er auch in seinem Schreiben "Christus Vivit".
Anschließend führte der kaufmännische Leiter des BJA Alfred Blischke durch das Programm. Er war von seiten des Bischöflichen Jugendamtes verantwortlich für den Neubau des Gebäudes und brachte immer wieder funktionale Ideen in das Konzept mit ein, achtete darauf, dass das Gebäude auch seinen Zweck erfüllt, und konnte den einen oder anderen Rotstrich im Bauplan abwenden.

Leitgedanke Alt und Neu

Für das Architekturbüro Gebauer/Wegerer/Wittmann erklärte Architekt Florian Gebauer die Idee für das Gebäude. Da an das bestehende Gebäude aus dem 18. Jahrhundert ein Neubau sich anschließen sollte, entstand der Leitgedanke Altes und Neues harmonisch miteinander zu verbinden und Begegnungsräume zu schaffen - ein Leitgedanke, der auch der kirchlichen Jugendarbeit nicht fremd ist. Dies ist dem Architekturbüro sowohl in den verwendeten Materialien als auch durch das Raumkonzept bestens gelungen. Ein Lichthof, der die beiden Gebäudekomplexe miteinander verbindet,  bietet auf jeder Etage in einem Loungebereich die Möglichkeit, dass sich Ehrenamtliche und Hauptberufliche immer wieder begegnen und so einen Austausch schaffen können.

Ebenfalls diesen Leitgedanken, Altes und Neues zu kombinieren haben die jungen Künstler Jonas Höschl, Christian Kölbl und Barbara-Sophie Höcherl, im Kunstwerk, das im Innenhof des JETZT zu sehen ist, verwirklicht. Eine neue Betontreppe steht im Kontext der jahrtausendalten Sandsteinfindlinge, die während der Umbauphase gefunden wurden. Eine Edelstahlplatte lädt ein, sich selbst in diesen "Context" zu stellen. Wenn man ein Selfie macht, erscheint darauf die Pantone-Farbe des Jahres. Nach dieser richtet sich unter anderem die Trednfarben in der Modewelt aus. Diese Pantonefarbe wird jedes Jahr neu gewählt und wird auch auf dem Kunstwerk aktualisiert.

Zuhause für die Nutzer

Für den Eigentümer des Hauses, dem bischöflichen Stuhl, sprach Frau Dr. Stefanie Kraus von der Bischöflichen Administration. Sie wünschte den Mietern eine gute Zeit und Gottes Segen für die Arbeit.

BDKJ Diözesanvorsitzende Johanna Ostermeier brachte in Brot und Salz ihren Dank darüber zum Ausdruck, dass auch die Diözesanjugendverbände ein neues Zuhause im JETZT haben. Sie deutete Brot als das Alltägliche, Lebensnotwendige und Salz für das Wertvolle, das in jedem Menschen steckt. Beides soll in den jungen Menschen gefördert werden.

Herzlich "Vergelt´s Gott" sagte für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BJA die Referentin der Fachstelle Ministrantenpastoral Martina Kohl dem kaufmännischen Leiter Alfred Blischke für all seine Mühen um den Neubau und den Umzug, indem sie ihm eine Tüte mit Überraschungen überreichte.

Segnung der Räume und Tag der Offenen Tür

Im Anschluss an den Festakt nahm Bischof Rudolf Voderholzer die Segnung der Räume vor. Nach einem Segensgebet im Eingangsbereich des JETZT machte er sich auf einem Rundweg, um die Räume und Mitarbeiter mit Weihwasser zu besprengen. Auf den offiziellen Teil folgte ein Tag der offenen Tür. Gäste und Mitarbeiter/-innen des Diözesanzentrums konnten den ganzen Tag über die Räumlichkeiten bestaunen.

Opening Party

Am Abend wurde in einer Opening Party das Haus endlich für diejenigen geöffnet, die hier ihren Freiraum haben sollen: Für junge Menschen, die sich bei den Fachstellen des BJA und bei den Jugendverbänden, ehrenamtlich engagieren. In diesem Rahmen brachten die Ehrenamtlichen ihren Dank für das neue Haus und für die Unterstützung, die sie erfahren zum Ausdruck, indem sie den kaufmännischen Leiter des BJA mit der höchsten Auszeichnung, die der BDKJ Dachverband vergeben kann, ehrten: Alfred Blischke bekam für seine Verdienste um die verbandliche Jugendarbeit im Bistum Regensburg die silberne Ehrennadel des BDKJ Regensburg aus den Händen der Diözesanvorsitzenden Johanna Ostermeier verliehen.

Bis 22:00 Uhr feierten die jungen Menschen und brachten Leben in die neuen Räumlichkeiten. Man kann zurecht sagen: Die Jugend ist im JETZT angekommen!