Liebe Leserin, lieber Leser,
Michelangelo wird das Zitat zugeschrieben: "Die Figur war schon im rohen Stein, ich musste nur noch alles Überflüssige wegschlagen." Der wahre Künstler zwingt nicht dem Stein seinen Willen auf, sondern legt das Verborgene frei. Der Stein war schon immer ein Kunstwerk - nur eines, dem man zum Durchbruch verhelfen muss. Wenn ich in der Berufungspastoral Menschen begleite, ist genau das mein Ziel: dass sie entdecken, welches Kunstwerk aus Gottes Hand sie schon immer sind. Denn mit unserem Leben ist es wie mit dem Stein des Künstlers. Es ist von Anbeginn als einzigartiges Kunstwerk angelegt. Aber es muss zum Durchbruch kommen. In der Fastenzeit z.B. versuchen wir, alles Überflüssige und Rohe „wegzuschlagen“. An Ostern feiern wir dann, dass das Leben zum Durchbruch kommt. Christus sprengt den letzten Stein - den Grabstein – von unserem Leben ab. Der Durchbruch des Lebens!